Inhaberwechsel bei “Die Zentrale” Coworking Space

Ein paar persönliche Anmerkungen

Marvin Mendel
hallofrankfurt

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Ich war nicht von Anfang an dabei, habe die Anfänge gar nicht so recht mitbekommen. Doch spätestens an Silvester 2012/2013 schloss ich Bekanntschaft mit etwas, dass sich Die Zentrale nannte. Das Konzept des Coworking musste mir bei meinem ersten Besuch kurz erklärt werden, aber es erschloss sich mir schnell und bald wurde auch klar, dass ich hier öfter vorbeischauen würde. Zwar bin ich jemand, der auch zu Hause ungestört arbeiten kann und überdies jederzeit kostenfrei in der Uni-Bibliothek seinem Stuff nachgehen kann, doch bei Die Zentrale kamen zusätzliche Komponenten hinzu. Die Möglichkeit, in einem halb-ruhigen Bereich nicht nur gemütlich sitzen, sondern sich auch mit anderen austauschen zu können, erschien mir spontan attraktiv.

Nun bin ich jemand, der durchaus kommunikativ ist, doch auch ich fange nicht immer mit jedem ein Gespräch an. Das Klientel in der Zentrale erleichterte mir dies jedoch. Es ist erstaunlich, dass sich hier zwar immer wieder die unterschiedlichste Mischung an Menschen zusammenfindet, diese jedoch größtenteils angenehm ist, sodass die Coworker gut untereinander harmonieren. Und so zeichnete sich Frankfurts erster Coworking Space stets als Ort aus, an dem man arbeiten, diskutieren und sogar auch miteinander etwas trinken konnte. Es war quasi der Arbeitsplatz, bei dem man sich die Kollegen aussuchen konnte. Entspannte Loungemöbel, nothing too fancy und immer ‘ne Fritz-Cola in der Hand. In den letzten Jahren schloss ich hier viele Bekanntschaften und sogar die ein oder andere Freundschaft.

Maßgeblich dafür verantwortlich waren die Besitzer Jenny und Lukas.

© www.flickr.com/photos/frexxxenstein/

Sie setzten sich nicht nur für die Etablierung ihres eigenen Geschäfts ein, sondern versuchten auch, das Konzept insgesamt bekannter zu machen. Sie engagierten sich zwischenzeitlich stark in der hiesigen Webszene und halfen mit bei der Realisierung wichtiger Projekte, die noch über viele Jahre Bestand haben werden, wenngleich diese nicht zur Finanzierung ihres Lebensunterhaltes beitrugen. Trotz all dieser Aufgaben hatten die beiden immer ein offenes Ohr. Sie waren da, wenn es Probleme mit dem Drucker gab, jemand seinen Türcode vergaß oder auch wenn jemand einfach mal eine Person zum Sprechen brauchte. Das war etwas Besonderes, Unübliches. Nicht zuletzt aus diesem Grund erwuchs aus meinen Besuchen im Bornheimer Coworking Space eine Freundschaft zu den beiden.

Im Laufe der Zeit sieht man viele Menschen kommen und gehen. So war das in der Zentrale, so ist das im Leben generell. Doch diese beiden werden mir ganz besonders fehlen. Wenngleich der Schritt gen Großbritannien rational betrachtet logisch war, hinterlassen die beiden doch eine große Lücke. Und das nicht nur bei mir.

Der Coworking Space war zentraler Anlaufpunkt für die verschiedensten Menschen. Langjährige Residents waren ebenso an der Tagesordnung wie Nomads, die nur für drei oder vier Wochen in Frankfurt bleiben und dann weiterziehen. Auch fanden Usergroups, Meetups und kleinste Zusammentreffen in der Zentrale ein Zuhause.

Fanden? Finden! Weiterhin. Denn obgleich der Tatsache, dass Jenny Krutzinna und Lukas Koerdt nun nicht mehr Inhaber der Zentrale sind, ist die Zukunft des Coworking Spaces in Bornheim gesichert: Jaryd Keith Fisher übernimmt!

Wer Jaryd genau ist, erfahrt ihr in den nächsten Tagen. Wir haben uns länger mit dem neuen Mann an Board von “Die Zentrale” unterhalten.

Doch vorher will ich noch mal “danke” sagen! Danke für die Zeit, danke für Etablierung von Frankfurts erstem echten Coworking Space in angenehmer Atmosphäre, danke für die Gespräche, das Persönliche…danke für “die Zentrale”!

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