Peter Pawelsk © Peter Pawelski, Frankfurt

Peter Pawelski

OB-Wahl 2023 — Zehn Fragen an Kandidatinnen und Kandidaten

hallofrankfurt
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5 min readFeb 15, 2023

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Bürgerbeteiligung

1. Wie wollen Sie die Bürger Frankfurts stärker über digitale Kanäle an den Entscheidungen der Stadtpolitik beteiligen? (max. 300 Wörter)

Jeder Frankfurter kann sich mit seiner SteuerID (wie beispielsweise in Italien) einen Account im Frankfurter Extranet anlegen und darüber seine Amtsgeschäfte online durchführen. Wir setzen weite Teile des OZG bis 2024 um.

Die Webseite wird dafür umgebaut und stärker auf eine bi-direktionale Kommunikation ausgerichtet.

Für die direkte Bürgerbeteiligung wird Eine blockchain basierende Anwendung entwickelt, über die wir zu spezifischen Themen Abstimmungen durchführen.

Als weiteren Kommunikationskanal nutzen wir verstärkt Social Media und weiterhin Brief, Email, Presse, Fernsehen und Radio-Kanäle, um alle Menschen in der Stadt zu erreichen.

Wichtig: Alle Informationen werden in deutsch und englisch bereitgestellt.

Wir benötigen ein Service Center. Denn viele Menschen verstehen weder deutsch oder englisch oder können nicht schreiben (in Frankfurt ca. 50.000 Erwachsene)

IT- und Kommunikation

2. Frankfurt am Main ist weltweit einer der bedeutendsten Internetknotenpunkte. Was wollen Sie unternehmen, damit Frankfurt diesen Vorteil stärker ausspielt und das hessische Silicon Valley wird?

Da haben die Rechenzentrumsbetreiber gutes Lobbying betrieben ;)

Für die Online-Trading Plattform der Deutschen Börse, die in Eschborn sitzt und die grossen Rechenzentrenbetreiber, die die Server von Amazon und Co verwalten, erhöht es ein die Ausfallsicherheit, weil die Daten einen kürzeren Weg ins Netz haben. Ansonsten bieten die Internetknotenpunkte keine Vorteile. Sie bieten nur wenige schlechtbezahlte Arbeitsplätze, die sie oftmals im „Outsourcing“ an Security Unternehmen vergeben, die nur Mindestlöhne zahlen.

Die Internetknoten locken Rechenzentrumsbetreiber an, die Strom und Infrastruktur nutzen, die Frankfurt dringend für den „Rollout“ der Elektromobilität benötigt.

Den Anspruch das „hessische Silicon Valley“ zu werden, halte ich für überzogen. Die Frankfurter Wirtschaft hat viel zu bieten: Finance, Logistic&Mobility, New Energy, eHealth, Pharma und Smart Building/City mit einer der größten Handwerkskammern in Deutschland. Sie sind Stützen unserer kommunalen Wirtschaft.

Ich werde mit der Hessenagentur und der Wirtschaftsförderung Cluster für die Segmente bilden und im Schulterschluss mit Industrie, Handwerk, Lehre und Landespolitik die Themen vorantreiben. Frankfurt wird als Alternative zu den deutschen Städten mit aktuell deutlich mehr Potential wie Berlin, München oder Hamburg, ein eigenes Profil entwickeln.

Wir werden damit nicht das „hessische Silicon Valley“, dafür aber führend in hessischen Kernindustrien und Stärken das Handwerk in unserer Stadt.

Energie und Umwelt

3. Wie wollen Sie durch Digitalisierung in der Stadt Frankfurt das Klima und die Umwelt schützen?

Ich etabliere in Frankfurt das System der „Zirkulären Wirtschaft“ mit der wir Material und Ressourcen so lange wie möglich im Kreislauf halten.

Für Entscheidungen werden ökonomische, ökologische und soziale Aspekte gleichermaßen berücksichtigt.

Die kraftvollste Wirkung des holistischen Ansatzes erfolgt auf kommunaler Ebene. Frankfurt ist ideal dafür.

Und das Beste: Die Zirkuläre Wirtschaft verknüpft Dekarbonisierung mit Wirtschaftswachstum. Sie erfindet die Soziale Marktwirtschaft neu.

Wirtschaft

4. Wie wollen Sie junge, innovative und kreative (Digital-)Unternehmen nach Frankfurt holen?

  1. Fokus auf strategische Segmente: Finance, Logistic&Mobility, New Energy, eHealth, Pharma und Smart Building/Smart City.

2. Engere und koordinierte Zusammenarbeit der Stadtverwaltung mit der Goethe Universität und der Wirtschaft.

3. Gezielte Förderung von Grundlagenforschung, die schnell in Angewandte Forschung übertragen und dann in die Vermarktung kommen soll. Wir benötigen mehr Geschwindigkeit.

5. Was werden Sie unternehmen, damit sich Gründer und Startups in Frankfurt wohl fühlen?

  1. Kommunikation in Deutsch und Englisch.
  2. Bezahlbaren Wohnraum für junge Menschen und ihre Start-up Unternehmen.
  3. Mehr Kultur und Avantgarde. Frankfurt soll wieder bunter und lauter werden.

Mobilität

6. Welche Lösungen stellen Sie sich vor, um Individualverkehr (eine Person mit einem PKW), Last-Mile-Logistik (Paketlieferdienste) und ÖPNV nachhaltig miteinander zu verbinden?

  1. Wir erstellen einen ganzheitlichen Masterplan für Mobilität und Logistik mit der Vision die Innenstadt bis 2050 autofrei zu machen. „Frankfurt the silent City“.
  2. Die Stadt wird von einer S-Ringbahn umgeben, an deren Rand grosse Park-and-Ride Parkplätze entstehen und die Menschen schnell und komfortabel in die Stadt bringen.
  3. Hauptbahnhof, Hauptwache und Konstablerwache werden zu Nahlogistikzentren entwickelt, bei denen Fahrradkurriere Pakete für die Letzte Meile übernehmen. Wir motivieren den RMV eine AI-basierende Anwendung zu entwickeln oder einzuführen, die die Routen für Kuriere managed und optimiert.
  4. Auf den Straßen sollen Fußgänger, eScooter, Räder, Lastenräder und autonome eBusse gleichberechtigt unterwegs sein.

Smart City

7. Was verstehen Sie unter Smart City? (max. 3000 Wörter)

Für mich ist Smart City ein Metabegriff, unter dem alle Massnahmen zusammengefasst werden, die Frankfurt auf kommunaler Ebene effektiver, sozialer macht und die dabei unterstützen, dass die Stadt bis 2035 CO2 neutral wird.

8. Wie soll Frankfurt im Ranking des Smart City Index des BITKOM von Platz 33 (Stand 2022) unter die Top 10 kommen? Bitte nennen Sie fünf Maßnahmen, die Sie umsetzen werden.

Wenn wir die oben beschriebenen Massnahmen konsequent und die Vorgaben des Onlinezugangsgesetzes konsequent umgesetzt wird, haben wir diesbezüglich einen Riesenschritt nach vorne gemacht.

Konkrete Massnahmen:

1. Digital Twin der ganzen Stadt erstellen mit dem Rechenmodelle erarbeitet werden können, mit denen Frankfurt bis 2035 CO2 neutral wird.

2. Eine blockchain basierende Anwendung entwickeln, mit der schnell und sicher Bürgerwille in das operative Geschäft der Stadtverwaltung integriert wird.

3. Aufwertung der Logistikleistungen der Fahrradkuriere und zu dem wichtigen Baustein für die Logistik der letzten Meile machen. Dafür wird eine Logistik-City-Plattform entwickelt und bereitgestellt.

4. Die Öffentlichen Krankenhäuser werden digitalisiert, mit dem Ziel die durchschnittliche Aufenthaltszeit von Patientinnen von über 5 Tagen auf unter 3 Tagen zu senken und unplanmäßige Wiederaufnahmen zu minimieren.

5. Parkplätze werden mit Narrow-IOT ausgestattet und erlauben eine intelligente Bewirtschaftung des Parkraumbewirtschaftungen mit Methoden der „Maximalen Preisdiskriminierung“ (Stadt leer — günstig // Stadt voll — teuer)

6. Verbindliche Parknischen für eScooter in der Stadt aufbauen.

Gesellschaft

9. Welche aus der Bürgerschaft heraus organisierten Initiativen kennen Sie, die sich für Innovationen, Digitalisierung oder Startup- und Gründer engagieren?

Sorry das schreiben zu müssen: Mir ist in Frankfurt momentan nur eine wirklich spannende Initiative bekannt, die ich verfolge. Es sind die SportTech Innovationen, die die Eintracht mit ihrer EintrachtTech vorantreibt.

10. In welchem Bereich sehen Sie das größte Entwicklungspotential in Frankfurt?

Da kann ich mich nicht festlegen: alle Sektoren Finance, Logistik & Mobilität, Pharma und Smart Building/City besitzen ein riesiges Markt- und Skalierungspotential, falls es uns gelingt in Frankfurt das System der zirkulären Wirtschaft zu etablieren. Das wäre ein echter „Game-Change“

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