Yanki Pürsün (FDP) © Kilian Karger

Yanki Pürsün (FDP)

OB-Wahl 2023 — Zehn Fragen an Kandidatinnen und Kandidaten

hallofrankfurt
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4 min readFeb 15, 2023

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Bürgerbeteiligung

1. Wie wollen Sie die Bürger Frankfurts stärker über digitale Kanäle an den Entscheidungen der Stadtpolitik beteiligen? (max. 300 Wörter)

Die Beteiligung der Bürger ist sehr wichtig, auch gegen Politikverdrossenheit. Über die Zukunft Frankfurts entscheiden wir gemeinsam. Die vorhandenen digitalen Kanäle sind unzureichend. Diese will ich ausbauen, denn die Digitalisierung ermöglicht eine umfassende Beteiligung.

Außerdem ist es mein Anspruch, Politik in Frankfurt endlich transparent zu gestalten. Dazu müssen Menschen sehen können, wie Politik entsteht, verstehen können, wie Entscheidungen zustande kommen, und nachvollziehen können, wie Steuergelder verteilt werden. Obwohl Politik in Frankfurt auch über Aufsichtsräte und Pflegämter gesteuert wird, gibt es keine Übersicht über ihre Zahl oder Besetzung. Doch die Frankfurter Bürger haben verdient zu wissen, wer über politische Kanäle in Ämter entsendet wird und dafür Aufwandsentschädigungen erhält. Ich will dazu beitragen, ein nutzerfreundliches digitales Informationssystem mit Transparenzregister für die Arbeit im Rathaus zu gestalten.

IT- und Kommunikation

2. Frankfurt am Main ist weltweit einer der bedeutendsten Internetknotenpunkte. Was wollen Sie unternehmen, damit Frankfurt diesen Vorteil stärker ausspielt und das hessische Silicon Valley wird?

Ich bin stolz, dass wir den weltweit bedeutendsten und größten Internetknotenpunkt DE- CIX in Frankfurt haben. Das bietet uns viele Vorteile bei der Ansiedlung von Unternehmen, besonders im Digitalbereich. Diese Stärke möchte ich bei weiteren Ansiedlungen nutzen. Dazu gehören auch Start-Ups, die auf ein potentes Netz angewiesen sind.

Energie und Umwelt

3. Wie wollen Sie durch Digitalisierung in der Stadt Frankfurt das Klima und die Umwelt schützen?

Die Digitalisierung bringt unglaublich viele und unterschiedliche Chancen mit sich. Mehr Onlineangebote bei den Bürgerämter ersparen den Menschen den Weg zu diesen. Wir werden mehr Rechenzentren brauchen, den Energieverbrauch senken und die Abwärme nutzen. Digitalisierung wird Lösungen ermöglichen, die heute nicht erreichbar erscheinen. Daher setze ich stark auf den technologischen Fortschritt.

Wirtschaft

4. Wie wollen Sie junge, innovative und kreative (Digital-)Unternehmen nach Frankfurt holen?

Wir müssen unsere Stärken besser ausspielen und unsere Schwächen im Vergleich zu anderen Standorten analysieren. Hohe Standortkosten, mangelnder Wohnraum und Fachkräftemangel müssen wir angehen. Gleichzeitig müssen auch strukturelle Probleme angegangen werden, wie bspw. die Frankfurter Ausländerbehörde. Auch hier will ich als Oberbürgermeister für rasche Abhilfe sorgen, damit Mitarbeiter entlastet und Anträge schnelle bearbeitet werden.

5. Was werden Sie unternehmen, damit sich Gründer und Startups in Frankfurt wohl fühlen?

Die Stadtpolitik muss den Kreativen mehr zuhören und mehr Raum einräumen. Ich möchte einen Mediencampus fördern und mehr IT-Unternehmen ansiedeln, um den Digitalstandort Frankfurt weiter zu stärken. Es gilt, die Defizite der letzten Jahre aufzuholen. Zusätzlich brauchen wir auch attraktive Kulturangebote, damit sind Gründer hier heimisch fühlen und langfristig bleiben.

Mobilität

6. Welche Lösungen stellen Sie sich vor, um Individualverkehr (eine Person mit einem PKW), Last-Mile-Logistik (Paketlieferdienste) und ÖPNV nachhaltig miteinander zu verbinden?

Es braucht einen attraktiveren ÖPNV. Angefangen von der Pünktlichkeit, über die moderne Ausstattung der Züge/Busse bis hin zu den Haltestellen. Zudem brauchen wir intermodale Angebote, damit für jede Teilstrecke die beste Lösung kombiniert werden kann: aus ÖPNV, Rollern, Fahrrad, Car-Sharing und dem eigenen Auto. Menschen wollen attraktive Angebote und frei wählen. Das Auto aus der Stadt verbannen geht wiederum nicht.

Für die Last-Mile-Logistik müssen wir offen für innovative Lösungen sein, um die Zugänglichkeit zu gewährleisten als auch Wege zu gehen, die den Verkehr trotzdem reduzieren.

Smart City

7. Was verstehen Sie unter Smart City? (max. 3000 Wörter)

Smart City beginnt schon heute. Wir müssen Vorreiter im Sinne der Digitalisierung werden. Von Online-Angeboten der Stadt, über Lademöglichkeiten im ÖPNV, besseren Angeboten und Dienstleistungen durch die Nutzung von Sensoren bis hin zu Schulen mit WLAN und Beamern in jedem Raum. Nur so bleiben wir attraktiv und wettbewerbsfähig.

8. Wie soll Frankfurt im Ranking des Smart City Index des BITKOM von Platz 33 (Stand 2022) unter die Top 10 kommen? Bitte nennen Sie fünf Maßnahmen, die Sie umsetzen werden.

  • Die Verwaltung muss digitaler werden — sowohl intern als auch extern mit Dienstleistungen und Terminvergaben
  • E-Fahrzeuge müssen durch eine angemessene Ladeinfrastruktur unterstützt werden
  • ÖPNV und Mobilität allgemein digitaler und smarter aufstellen
  • IT-Pilotprojekte, welche durch den leistungsstarken Internetknoten DE-CIX möglich sind
  • Transparenzregister online zugänglich machen

Gesellschaft

9. Welche aus der Bürgerschaft heraus organisierten Initiativen kennen Sie, die sich für Innovationen, Digitalisierung oder Startup- und Gründer engagieren?

Es gibt sehr viele. Leider erhalten sie von der Stadtpolitik nicht die Aufmerksamkeit, die sie verdienen. Der Römer muss sich dafür öffnen, um die Potentiale daraus gemeinsam besser zu nutzen. Als Oberbürgermeister will ich helfen, Netzwerke zu entwickeln und Stakeholder besser zu verbinden.

10. In welchem Bereich sehen Sie das größte Entwicklungspotential in Frankfurt?

Das größte Entwicklungspotential sehe ich bei Bildung, Kreativität und Innovation sowie Transparenz bis hin zu Digitalisierung. In Frankfurt wartet nicht nur ein Mammutprojekt, sondern viele große und kleine. Jedes verdient seine Aufmerksamkeit.

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